Bestimmt jeder, der schon einmal verliebt war oder gerade frisch verliebt ist, weiß, dass Gefühle kompliziert sein können. Die Gefühlswelt ist nicht nur komplex, sondern kann auch schnell verwirrend sein. Aber was sind nun diese Gefühle?
Die Unterscheidung in primäre und sekundäre Gefühle
Es ist an der Zeit, Licht in die Materie zu bringen und zu erklären, was denn nun Gefühle sind. Werfen wir dazu einen Blick auf die Thematik, wie sich Gefühle unterteilen lassen können. Grundsätzlich gibt es zwei Arten: primäre und sekundäre Gefühle. Primäre Gefühle sind zum Beispiel jegliche Art von Freude (Erkenntnisfreude, Vorfreude, Mit-Freude ). Mitgefühl, Stolz, Liebe, Geborgenheit und Sicherheit lassen sich ebenso der Kategorie der primären Gefühle zuordnen, zugleich aber auch Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Orientierungslosigkeit, Verzweiflung, Scham, Ekel, Ohnmächtigkeit, Neid, Trauer oder verschiedene Arten von Angst (Todesangst oder Prüfungsangst).
Zu diesen primären Gefühlen können sich in weiterer Folge sekundäre Gefühle hinzu entwickeln. So können beispielsweise aus Angst Ärger, Hass, Wut, Zorn oder Jähzorn werden.
Wenn wir glauben, von Gefühlen zu sprechen, handelt es sich zu 99 Prozent entweder um eine Bewertung, Interpretation oder Körperempfindung. Das Wort „Gefühl“ wird im alltäglichen Sprachgebrauch größtenteils falsch verwendet. Oft sagen wir, dass wir das „Gefühl“ haben, dass das Wetter heute schön wird. Eigentlich interpretieren wir nur die Wolken am Himmel, drücken damit jedoch kein Gefühl aus. Wenn wir das „Gefühl“ haben, dass etwas keine gute Idee war, dann ist das lediglich die Bewertung unseres Gefühls. Wird der Satz umformuliert, aber der Inhalt belassen und nur das Gefühl beschrieben, dann sagen wir: „Ich habe Angst.“
Alle Gefühle, die wir empfinden, haben ihre eigene Berechtigung. Sie sollen nicht bewertet, sondern gefühlt, gelebt, zum Ausdruck gebracht und beschrieben werden. Unsere tatsächlichen Gefühle – die „echten“ Gefühle, die hinter jeder Bewertung, Interpretation oder Körperempfindung stecken – sollen uns bewusst werden.
Mein Name ist Robert Karbiner. Seit 1997 arbeite ich als Psychotherapeut und verfüge über viel Erfahrung in der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ich bin ausgebildeter Psychotherapeut, Supervisor, Coach, systemischer Familienberater, Lebens- und Sozialberater, Anti-Gewalt-Pädagoge, Trainer und Buchautor
Meine Online Kolumne soll Menschen helfen und Ratschläge zur Selbsthilfe bieten. Dennoch erfolgen die Angaben ohne Gewähr. Wenn Sie sich bei der Bearbeitung eines Problems nicht sicher sind oder unklare Begleitumstände auftreten, sollte umgehend fachlicher Rat eingeholt werden. Für eventuelle Nachteile, die aus praktischen Hinweisen und/oder Übungen resultieren, kann der Autor keine Haftung übernehmen. Jeder Leser muss in Eigenverantwortung entscheiden, ob er beschriebenen Übungen und Anregungen ausprobieren möchte. Sollten Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, kontaktieren Sie mich unter 0699 10 322 362 oder r.karbiner@utanet.at.
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