Sowohl äußerlich als auch innerlich bewegen wir uns oft rasant durchs Leben. Im Beruf wird von uns oft erwartet, wie Maschinen zu arbeiten. Wir sollen meist ständig konzentriert sein und keine Fehler machen. Auch wenn wir keinen Stress haben, bewegen wir uns oft trotzdem hastig und schnell. Die fahrende Rolltreppe hinunterzulaufen oder mit dem Auto möglichst an der Höchstgeschwindigkeitsgrenze zu fahren ist in unserer Gesellschaft selbstverständlich geworden, weil wir keine kostbare Minute vergeuden wollen. Aber Fakt ist: Je langsamer und bewusster wir durchs Leben gehen, desto mehr spüren wir unsere eigenen Gefühle und nehmen unsere Umgebung besser wahr.
Mitunter dienen Meditationen dazu, den Gedankenfluss zu verlangsamen oder zu stoppen und dabei zu helfen, einen besseren Einblick in die eigenen Gefühle zu bekommen. Jedoch ist es gerade bei einer Meditation wichtig, die Gefühle, die man wahrnimmt, nicht zu bewerten. Man sollte nicht mit dem Ziel „glücklicher zu werden“ zu meditieren beginnen. Eine Meditation kann unter Umständen und mit etwas Übung sehr tief gehende Emotionen hervorbringen, die vielleicht auch Traurigkeit auslösen.
Eine andere Übung, bewusster durchs Leben zu gehen, ist, möglich langsam und oft zu kauen. Das hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Gesundheit, sondern trägt auch zu einer besseren Wahrnehmung und Empfindung am Gaumen bei. Ein Nebeneffekt von langsamerem Essen kann sogar eine Gewichtsreduktion sein, weil das Sättigungsgefühl früher eintritt und man automatisch weniger Nahrung zu sich nimmt.
Um das Leben ruhiger zu machen und zu entschleunigen, könnten Sie versuchen, sich an die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten, wenn Sie das nächste Mal mit dem Auto fahren. Dadurch wird Ihr Stresspegel reduziert, Sie werden sicherer und ruhiger, denn Radar, Polizei, Wildwechsel oder Unfallgefahr stellen ein geringeres Risiko dar.
Sie können das Nichtstun einmal ausprobieren und auch einmal auf der „faulen Haut“ liegen! Wenn aber der eigene Anspruch immer 100 Prozent zu geben ist, wird es oft schwierig, eine Balance zwischen Spannung und Entspannung, Tun und Nichtstun zu finden.
Wir sind sensibel wie eine Feder: Wenn die Feder ständig auf Spannung gehalten wird, wird sie irgendwann kaputt gehen. Wird sie nie gespannt, wird sie reißen, sobald sie einmal auf Spannung ist.
Mein Name ist Robert Karbiner. Seit 1997 arbeite ich als Psychotherapeut und verfüge über viel Erfahrung in der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ich bin ausgebildeter Psychotherapeut, Supervisor, Coach, systemischer Familienberater, Lebens- und Sozialberater, Anti-Gewalt-Pädagoge, Trainer und Buchautor
Meine Online Kolumne soll Menschen helfen und Ratschläge zur Selbsthilfe bieten. Dennoch erfolgen die Angaben ohne Gewähr. Wenn Sie sich bei der Bearbeitung eines Problems nicht sicher sind oder unklare Begleitumstände auftreten, sollte umgehend fachlicher Rat eingeholt werden. Für eventuelle Nachteile, die aus praktischen Hinweisen und/oder Übungen resultieren, kann der Autor keine Haftung übernehmen. Jeder Leser muss in Eigenverantwortung entscheiden, ob er beschriebenen Übungen und Anregungen ausprobieren möchte. Sollten Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, kontaktieren Sie mich unter 0699 10 322 362 oder r.karbiner@utanet.at.
ShareJUN