Wie Männer mit Trennung umgehen

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Eine Beziehung zu beenden, fällt sowohl Männern als auch Frauen oft sehr schwer. Der Unterschied zwischen Männern und Frauen liegt darin, dass es für Männer grundsätzlich viel schwieriger ist, Gefühle zuzulassen. Traurigkeit oder Einsamkeit werden lieber verdrängt. Das ist möglicherweise ein Grund, warum es Männern tendenziell schwerer fällt, eine Trennung in die Wege zu leiten.

Männer und Frauen sind nicht so unterschiedlich, wie man anfangs vielleicht vermutet. Vor allem in Gefühlsangelegenheiten reagieren wir auf eine sehr ähnliche Art und Weise. Sich von einer einst geliebten Person zu trennen, fällten Beiden oft nicht leicht. Der Unterschied aber liegt darin, wie Männer und Frauen mit den Gefühlen umgehen. Männer fällt es grundsätzlich schwerer, Gefühle zuzulassen. Deswegen werden auch Einsamkeit oder Traurigkeit gerne verdrängt. Männer wissen meist nicht, wie sie damit umgehen sollen. Eine Trennung oder auch eine Scheidung ruft unter anderem diese negativen Emotionen hervor. Das wollen Männer weder sich selbst, noch ihrer Partnerin zumuten. Also vermeiden sie es lieber. Das ist möglicherweise ein Grund, warum Männer nicht gerne solche Entscheidungen treffen.

Die Trennung: Der bittere Schlussstrich

Nur weil Männer ungerne einen Schlussstrich ziehen, heißt es aber noch lange nicht, dass sie dazu zu feige sind. Unsere Kultur bringt es mit sich, dass Männer mit ihren eigenen Emotionen tendenziell nicht gut umgehen können. Denn zeigen Männer einmal ihre Gefühle und weinen sogar einmal, dann werden sie schnell als Weicheier oder Schwächlinge abgestempelt. Wer will das schon? Ganz klar, niemand. Wenn aber beispielsweise Superstar Christiano Ronaldo einen Elfmeter vergibt, sich dann auf den Rasen sitzt und fürchterlich weint, dann ist es etwas anderes. Das ist in Ordnung, das kann man schließlich nachvollziehen. Aber das man selbst auch weinen und danach die Erleichterung spüren darf, das kommt für viele nicht in Frage. Das bedeutet allerdings nicht, dass es in der Männerwelt keine Gefühle gibt. Keinesfalls! Tiefe Gefühle sind sehr wohl da, auch wenn sie es nicht gelernt haben, diese anzunehmen, zu zeigen und sie auch zu leben. Im Vergleich zu Frauen ist es Männern viel lieber, sich über die „wichtigen“ Dinge im Leben zu unterhalten, wie Sport, Geld, Autos oder Frauen. Bei so vielen unterschiedlichen Themen bleibt dann natürlich kein Platz mehr für die Gefühle.

In unserer Kultur ist es auch noch tief verankert, dass uns jede Entscheidung, die wir treffen, glücklich machen „muss“. Deswegen kann es sein, dass wir verunsichert sind, wenn wir uns für etwas entscheiden sollen, das uns traurig stimmt. Es muss einem erst bewusst werden, dass der Entschluss nicht zwanghaft falsch ist, auch wenn negative Emotionen hervorgerufen werden.

Raus aus der Einsamkeit

Generell kann gesagt werden, dass wir Menschen nicht gerne allein sind. Egal ob Frauen oder Männer, wir sind nicht gerne traurig oder einsam. Das kann ein Grund sein, warum man sich nach einer Trennung sofort wieder nach einer Beziehung sehnt, obwohl die „alte“ zu dem Zeitpunkt möglicherweise noch nicht verarbeitet ist.

 


Mein Name ist Robert Karbiner. Seit 1997 arbeite ich als Psychotherapeut und verfüge über viel Erfahrung in der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ich bin ausgebildeter Psychotherapeut, Supervisor, Coach, systemischer Familienberater, Lebens- und Sozialberater, Anti-Gewalt-Pädagoge, Trainer und Buchautor

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