Die Eltern sind oft sehr bemüht, die besten Freunde des Kindes zu sein. Sie erzählen ihnen alle Geschichten und Probleme im Alltag, kommentieren und posten ständig Bilder von und mit ihnen in sozialen Netzwerken und behandeln sie oft wie Gleichaltrige. Es scheint als wären die Kinder mit den Eltern auf einer Wellenlänge. Auf der Wellenlänge eines Freundes, nicht der eines Elternteils. Genau hier kann ein Problem liegen: die Eltern-Kind-Beziehung sollte nicht unbedingt die eines Freundes sein.
Das ist alles super schön und fühlt sich für alle vertraut und gut an. Aber da gibt es zwei kleine Probleme: Die Kinder sind erstens nicht erwachsen und zweitens sehen sie die Eltern auch nicht als beste Freunde an. Kinder sind entwicklungsbedingt einfach noch nicht soweit, dass sie alle Aspekte, Gedankengänge und Probleme der Erwachsenenwelt verstehen und mit ihnen klarkommen. Sie können noch nicht verstehen, wie die Welt funktioniert. Für Kinder ist es oft nicht abschätzbar, was passieren kann, wenn alles erlaubt wäre.
Die Verantwortung der Kindererziehung
Eltern haben die Verantwortung, die Kinder zu netten, selbstbewussten Menschen zu erziehen. Es ist wichtig, dass sich die Kleinen zuhause sicher, geborgen und geliebt fühlen. Dazu brauchen sie Regeln und Grenzen. Sie brauchen einen Rahmen, der ihnen das Gefühl von Sicherheit verleiht. Als Elternteil ist es Ihre Verantwortung, den Kindern eine Richtung vorzugeben, an der sie sich orientieren können. Dennoch sollten sie noch genügend Freiheiten haben, damit sie sich austoben und frei entwickeln können.
Für ein Kind ist es äußerst hilfreich, wenn es weiß, dass es Erwachsene gibt, die mit allen Dingen im Leben umgehen und auf sie Acht geben können. Durch einen Rahmen, in dem sich die Kinder frei bewegen können, lernen sie selbst Schritt für Schritt, wie sie sich in der Welt zurechtfinden können.
Drei goldene Tipps der Kindererziehung
1. Definieren Sie Regeln und Grenzen
Damit sich auch die Kleinsten in der großen Welt gut zurecht finden, brauchen sie einen gewissen Rahmen, Grenzen oder auch einmal ein einfaches Nein. Erklären Sie, was es tun darf und was nicht. Machen Sie es deutlich, dass sie ihren Emotionen freien Lauf lassen dürfen, aber schlagen, treten oder beißen tabu ist und nicht zum Erfolg führt. Oder erklären Sie warum man im Winter eine dickere Jacke anziehen muss als im Sommer. Natürlich können Sie auch auf Kompromisse eingehen, aber zeigen Sie sich nicht zu nachgiebig.
Sie können ihre eigenen Regeln aufstellen. Am besten sollte es ein gesundes Mittelmaß sein, damit die Sprösslinge noch genügend Freiraum zur Entfaltung bekommen. Vereinbaren Sie die Spielregeln mit der Familie gemeinsam und halten Sie sich auch daran. Kinder ahmen Erwachsene gerne nach und schauen sich gerne Dinge von den Großen ab. Daher handeln Sie immer so, wie Sie es sich auch von ihren Kindern wünschen.
2. Nicht alles ist erlaubt
Erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie etwas nicht erlauben. Jeder kleine Mensch muss es irgendwann lernen, dass das Leben nicht immer nach den eigenen Wünschen tanzt. Kinder, die immer und überall ihren Willen durchsetzen wollen, stoßen schnell einmal an Probleme in der Gesellschaft oder in der Schule.
3. Konsequenter, liebevoller Umgang
Konsequenz schließt einen liebevollen Umgang mit Ihren kleinen nicht aus. Ganz im Gegenteil, Konsequenz und Liebe ergänzen sich perfekt. Entscheidend ist immer der Gesprächston, den Sie benutzen. Wenn das Kind einmal die Spielregeln nicht beachtet hat, weisen Sie es auf eine freundliche Art und Weise hin. Geben Sie Handlungsanweisungen, wie es anders handeln hätte können. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass manche Wörter die Gefühle anderer Menschen verletzen.
Mein Name ist Robert Karbiner. Seit 1997 arbeite ich als Psychotherapeut und verfüge über viel Erfahrung in der Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ich bin ausgebildeter Psychotherapeut, Supervisor, Coach, systemischer Familienberater, Lebens- und Sozialberater, Anti-Gewalt-Pädagoge, Trainer und Buchautor
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